T.T.Heinze 1846-1945
Geschichte eines niederschlesischen Industrieunternehmens
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2012 08 10 / 2013 09 20 / 2014 07 14
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Als T.T. Heinze gegründet wurde, waren Anfänge klein. Qualität und Zuverlässigkeit der
persönlichen Dienst- und Werkleistung, Fleiß, Sparsamkeit, Beständigkeit, Unternehmergeist und
kalkulierte Risikobereitschaft versprachen Wachstum. So baute der Firmengründer und seine Frau eine
ihnen von Vorfahren übertragene „Handlung“ mit wachsendem Schwergewicht auf Papier- und Schreibwaren
aus. Solide Führung
steuerte das Geschäft durch die „Gründerzeit“ (ca 1860-1873) und die folgenden Krisenjahre. Danach
wurde das Unternehmen Teil der Industrialisierung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Innovativität von Theodor und Hugo Heinze, den Nachfolgern des Gründers, zeigte sich in der
Aufstellung eines Gasmotors zu einer Zeit, als dessen Entwicklung durch Nikolaus Otto (1867) gerade
erst gewerblich verwendbar geworden
war, zum Antrieb der ersten Heft- und Druckmaschinen zur Herstellung von Gebrauchsbüchern und
-Heften. Steigender Bedarf an
Geschäftsbüchern, zu dem moderne Buchführungs-Anforderungen (zB durch die Einführung der
Bilanzierungspflicht in Preußen 1894) beitrugen,
und Entwicklungen der Buchhaltungstechnik gaben der Branche Auftrieb. Der Erfolg der Firma ermöglichte um die Jahrhundertwende durch
Grunderwerb und Bautätigkeit den Übergang zur industriellen Fertigung. Konnte der erste Weltkrieg mit seinen unmittelbaren Folgen den
Aufstieg von T.T.Heinze zur größten deutschen Geschäftsbücherfabrik
(1) unter Theodor und seinem Sohn Rudolf Heinze nicht hindern, so führte
der zweite Weltkrieg zum Untergang. Der Verfasser, beim Zusammenbruch 14 Jahre alt, hat Überkommenes zu
einem lückenhaften und unvollkommenen Bild des Unternehmens mit Anmerkungen zur Zeit nach 1945 zusammengestellt.
Inhalt. (Zugang durch Anklicken von "Teil 1" etc.)
Teil 1: Von der Gründung bis zum Beginn industrieller Fertigung (1846-ca1900)
Teil 2: Entwicklung zur größten Geschäftsbücherfabrik Deutschlands (1900-1930er Jahre)
Teil 3: Zenith
Teil 4: Diktatur, kurze Schein-Normalität (1933-1939), Krieg, Niedergang und Übergang (1939-1945-Nachkriegszeit)
Teil 5: Epilog
Nachweise und Erläuterungen in Fußnoten (Zahlen in Klammern = links)
Basisdaten des Unternehmensn (Anfang der 1930er Jahre):
Rechtsform: Kommanditgesellschaft mit einem persönlich haftenden, geschäftsführenden Gesellschafter
Ort: Brieg a.d.Oder (Niederschlesien)
Arrondiertes Unternehmensgrundstück in Bahnhofsnähe: ca 40.000 qm
Fabrikgebäude Geschossfläche: ca 16.700 qm
Stammbelegschaft: 600 - 800
Maschinen-Buchwert (nach hoher Abschreibung bei hoher Lebensdauer): ca 0,5 Mio RM
Roh- und Halbfertigwaren-Lager: ca 1 Mio RM
Fertigwarenlager: ca 1,3 Mio RM
Fremdkapital: Null
Jahresumsatz: ca 3 Mio RM
Gewinn vor Steuern: ca 250.000-300.000 RM
Vergütung des alleingeschäftsführenden haftenden Gesellschafters: ca 40.000 RM